Neulich hat mein Professor im Internationalen Marketing auf die unterschiedliche Zeitauffassung in westlichen und asiatischen Kulturen hingewiesen. Im asiatischen Raum treffen wir überwiegend auf ein zyklisches Zeitverständnis (universale Wiederkehr des Gleichen), während in unseren Breitengraden ein lineares Zeitverständnis (Zeitpunkte gehen vorbei und wiederholen sich nicht) vorherrschst.
Die weltliche Zeitauffassung wird im allgemeinen in lineares und zyklisches Zeitverständnis unterschieden. Die lineare Zeitvorstellung beschreibt die Zeit als einen fortschreitenden Strom, der irgendwo seinen Anfangspunkt hat und sich kontinuierlich auf seinen Endpunkt zubewegt. In der zyklischen Vorstellung der Zeit geht es dagegen um die ständige Wiederkehr von Ereignissen, wobei die zyklischen Kreise von unterschiedlicher Größe sind oder besser gesagt die Ereignisse in unterschiedlichen Zeitabständen wiederkehren, beispielsweise Tag und Nacht, der Wechsel von Vollmond, Halbmond und Neumond oder der Wechsel der Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. (
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Was bedeutet das nun? Im Prinzip, dass wir Zeit als knappes Gut ansehen, welches optimal genutzt werden muss. Daher ist uns das Einhalten von Terminen, Pünktlichkeit usw. auch sehr wichtig. Diese Normen spielen dagegen in Asien scheinbar eine nicht so große Rolle. Schließlich geht die Sonne jeden Tag von neuem auf, und die Zeit kann somit (bis zum nächsten Zyklus) anderweitig verwendet werden...
Dieser kulturelle Unterschied ist natürlich nicht nur für Geschäftsbeziehungen relevant, sondern erklärt sicher auch so einige kleine Missverständnisse in zwischenmenschlichen Beziehungen.