Ich benutze Linux als primäres Betriebssystem seit mehr als 10 Jahren, also schon bevor es sogenannte Desktopumgebungen wie Gnome oder KDE gab. Man kann also sagen, ich habe die rasante Entwicklung recht gut mitverfolgt und miterlebt. Die grafische Oberfläche KDE verwende ich seit der ersten Version und bis zur Version 3.5 mitgegangen, dann aber dort hängengeblieben. Der einfache Grund: KDE3 war über die Jahre ausgereift, das neue KDE4 dagegen wurde von Grund auf neu entwickelt und war dementsprechend instabil, geliebte Funktionen fehlten oder neue wurden dem Anwender aufgezwungen. Ich schloss mich also der (vermutlich nicht gerade kleinen) Gruppe der KDE4-Verweigerer an.
Seit der Veröffentlichung der ersten stabilen KDE4-Version sind inzwischen etwa drei Jahre vergangen, so dass ich mit der Anfang April veröffentlichten Version 4.6.2 einen neuen Versuch wagte. Erstaunt durfte ich feststellen, dass KDE4 zu einer attraktiven und stabilen Desktopumgebung herangewachsen ist, die neben tollen neuen Funktionen auch wieder dem Anwender ein umfassendes Wahlrecht zu sämtlichen Optionen gibt. Für mich sind die mit Abstand besten Neuerungen das aus Windows 7 bekannte Fensterverhalten beim Verschieben von Fenstern an den Seitenrand, der performante Dateimanager Dolphin sowie ein funktionierendes Drag- und Drop von Dolphin zu Firefox, was den Upload von Bildern in dieses Blog erheblich vereinfacht. Für mich steht damit fest: KDE 4.6.2 wird mein neuer Desktop.