In den letzten Tagen habe ich mich mit dem Undervolting meines Prozessors und meiner Grafikkarte beschäftigt. Undervolting bei CPUs und GPUs bedeutet, dass man die Betriebsspannung (Voltage) der Prozessoren absenkt, ohne dabei (idealerweise) die Leistung spürbar zu beeinträchtigen. Ziel ist es, den Stromverbrauch und die Hitzeentwicklung zu reduzieren.

Undervolting des Prozessors AMD Ryzen 9950X3D

Hierzu stehen direkt im UEFI (Bios) verschiedene Tools zur Verfügung, unter anderem der Curve Optimizer und der Curve Shaper. Ich habe mich an dem Video von ParteeMike Tech orientiert, aber nur das Undervolting umgesetzt und keine Overclocking-Maßnahmen vorgenommen. Dabei habe ich festgestellt, dass mein Prozessor bei -30mV auf allen Kernen stabil läuft, und daher auch nur im Curve Optimizer entsprechende Einstellungen vorgenommen. Stabilität kann man u.a. mit dem kostenlosen Tool CoreCycler testen, darf aber neben der Stabilität unter Last auch das Verhalten im Leerlauf nicht vernachlässigen.

Curve Optimizer Einstellungen für den Ryzen 9950X3D im UEFI (Bios)

Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen: Durch diese eine Einstellung verbraucht der Prozessor im Einzelkernbetrieb 21% weniger Energie bei 2% höherer Performance im Vergleich zu den Werkseinstellungen. Im Mehrkernbetrieb mit allen 16 Kernen sind es zwar nur 4% Energieersparnis, aber immerhin 4% Performancesteigerung. In der Praxis wird die relative Energieersparnis/Leistungssteigerung wohl irgendwo dazwischen liegen, da beispielsweise in Spielen nur 8 der insgesamt 16 Kerne verwendet werden.

Cinebench R23 - Single Core Performance Punkte Performance relativ Leistungs- aufnahme Watt Leistungs- aufnahme relativ
Werks- einstellungen 2.215 100 % 70 W 100 %
Core Optimizer: All Cores @ -30mV 2.269 102 % 55 W 79 %

Cinebench R23 - Multi Core Performance Punkte Performance relativ Leistungs- aufnahme Watt Leistungs- aufnahme relativ
Werks- einstellungen 42.328 100 % 200 W 100 %
Core Optimizer: All Cores @ -30mV 44.066 104 % 193 W 96 %

Undervolting der Grafikkarte Nvidia GeForce 5090FE

Im Bereich der Grafikkarten ist der kostenlose MSI Afterburner das etablierte Tool fürs Undervolting. Beim den Grundlagen und der Bedienung dieses Werkzeugs hat mir zunächst das Video von Panjno geholfen; speziell beim Undervolting der 5090FE habe ich dann aber die Einstellungen aus dem Video von Eiga übernommen. Diese laufen auch bei mir zuverlässig und stabil.

Spannungs-/Taktraten-Kurve der GeForce RTX 5090FE bei 2737MHz @ 885mV

Spannungs-/Taktraten-Kurve der GeForce RTX 5090FE bei 2572MHz @ 870mV

Auch bei der GPU kann man mit Undervolting sehr viel rausholen: Je nach Einstellung z.B. 1% mehr Performance bei 15% geringerer Leistungsaufnahme – was immerhin 86 Watt entspricht. Alternativ 2% weniger Performance bei 21% geringerer Leistungsaufnahme – satte 115 Watt. Zusammen mit dem Undervolting der CPU macht sich das nicht nur beim Stromverbrauch, sondern auch bei der Wärmeentwicklung im Gehäuse bemerkbar.

3DMark Demo Steel Nomad Performance Punkte Performance relativ Leistungs- aufnahme Watt Leistungs- aufnahme relativ
Werks- einstellungen 14.048 100 % 577 W 100 %
UV 2737MHz @ 885mV 14.181 101 % 490 W 85 %
UV 2572MHz @ 870mV 13.708 98 % 458 W 79 %