Bereits während meines Aufenthalts in Korea habe ich Jimin nach Deutschland eingeladen. Nicht nur, weil ich sie gerne wiedersehen möchte, sondern auch um ihr mein Land und meine Kultur näherzubringen.
Dank ihr habe ich einen tollen Einblick in das koreanische Alltagsleben erhalten, weit mehr als man als Tourist ohne engere Kontakte bekommen könnte. Und eine solche Möglichkeit möchte auch ich ihr nun bieten. Schließlich interessiert sie sich sehr für Deutschland und wird Deutsch vielleicht als Hauptfach in der Universität belegen. Und was bietet sich da schon passenderes an, als das Weihnachtsfest in einer deutschen Familie zu verbringen?
Ehrlich gesagt: Ich hatte kaum Hoffnung, dass ihre Eltern diese Idee auch nur im Ansatz unterstützen würden. Denn Korea ist konservativ geprägt, die Eltern sind oft sehr fürsorglich und Beziehungen gestalten sich daher schon etwas komplizierter als bei uns.
So habe ich in Seoul einen Japaner kennengelernt, der seine koreanische Freundin besuchen kam. Die beiden sind sich in Australien nähergekommen und dort mehrere Monate gemeinsam gereist. Es ist unfassbar für mich, dass er während seines Aufenthalts nicht in ihr Elternhaus eingeladen wurde! Denn der feste Freund wird in Korea oft erst kurz vor der Heirat der Familie vorgestellt.
Ohh...da fällt mir ein: Ich habe Jimin's Mutter kennengelernt! Bin ich nun so gut wie verlobt??? ;-)
Wie dem auch sei, tatsächlich haben Jimin's Eltern einem Besuch in Deutschland zugestimmt. Dabei ist sicher nicht der Wunsch ihrer Tochter, den deutschen Freund wiederzusehen das ausschlaggebende Argument gewesen. Denn eine günstigere Möglichkeit unser Land kennenzulernen wird sich wohl kaum ergeben. Angesichts der hohen Flugkosten finde ich aber auch diese Argumentation akzeptabel.
Jimin ist nun sehr zuversichtlich und möchte in kürze einen Flug buchen. Dennoch konnte sie mir keine 100%ige Zusage geben, da sie in den Ferien eventuell einen Kurs an ihrer Universität belegen muss. Ich drücke die Daumen, dass dem nicht so ist!