Gegen 9 Uhr ging sie los, unsere Fahrt im Minivan von Vang Vieng nach Luang Prabang. Das Busticket konnten wir auch hier wieder direkt ueber unsere Unterkunft buchen, so dass dies kein Schwierigkeiten bereitete. Angeboten wurden allerdings zwei verschiedene Tickets: Mit dem normalen Bus, oder im Minivan. Das Minivan-Ticket war teurer und - so dachten wir jedenfalls - bequemer als der grosse Bus. Nun, wirklich bequem war die Fahrt nicht, aber immerhin sind wir trotz der Rennfahrt durch das kurvige Gelaende keinen Abhang hinunter geschossen und heile in Luang Prabang angekommen. Die Aussicht auf die Berge und das durchqueren der kleinen Doerfer (Ansammlung von wenigen Bambushuetten am Strassenrand) war auch sehenswert.
Nach einiger Zeit wurde es dann einer Mitfahrerin ziemlich schlecht von dem ganzen Geschaukel in unserem Gefaehrt, so dass wir eine kurze Pause mitten in der Pampa einlegen mussten. Hat mir aber auch nicht geschadet und den anderen, wie man auf dem Foto sehen kann, scheinbar auch nicht...
Als wenn die eine Pause nicht gereicht haette, liess sich unser Fahrer sein Mittagessen an der Raststaette nicht nehmen... Fast alle der Mitfahrer einschliesslich Seyeong kauften sich ein Sandwich... Naja, da weiss man wenigstens ungefaehrt, was man bekommt. Ich entscheid mich einsam und alleine in eines der Restaurants zu gehen und bestellte Gelbe Nudeln. Waren ziemlich lecker. Allerdings musste ich bei der Hygiene ein Auge zudruecken. Der Tisch klebrig, zwischen den Beinen am Tisch Hunde und sonstiges Federvieh.... zum Glueck hatte ich die Kueche nicht gesehen ;-)
Im Anschluss gab es dann auf der Strasse am Imbissstand noch einen Crepe.
Etwa einen Kilometer vor Vang Vieng wurde es ploetzlich immer lauter. Musik? Wo kommt denn die her, mitten in der Wildnis? Nach der naechsten Kurve wussten wir es: Bars, Kneipen und Restaurants am Flussrand - wohin man nur schaute. Und auch der Fluss fuellte sich immer mehr mit Menschen. Die meisten waren in Tubes (grosse Reifenschlaeuche) unterwegs und liessen sich von Bar zu Bar den Fluss entlang treiben. Andere konnten sich den Spass nicht nehmen lassen, sich von einem der vielen Sprungtuerme im Tarzan-Style in den Fluss zu stuerzen. Cool!! Um ehrlich zu sein, so habe ich mir die Partys in Suedostasien immer vorgestellt. Lauter verrueckte Backpacker und Aussteiger, dazu Bier und Drogen und das alles am Strand unter Palmen. Ok, einen richtigen Strand habe ich am Nam Song nicht gesehen, aber das haben die meisten hier in ihrem Rausch wahrscheinlich gar nicht gemerkt oder vermisst ;-)
Schliesslich konnten wir unseren Guide von einem kurzen Zwischenstopp ueberzeugen, um uns einmal das Geschehen aus der Naehe anzusehen. Bargeld hatten wir leider nicht so viel dabei, aber fuer ein Bierchen reichte es zum Glueck noch. War wahrscheinlich auch besser so, sonst waeren wir noch versackt..! Natuerlich haben wir prompt Kontakte zu den anderen Reisenden an unserem Tisch geknuepft, und wie es der Zufall so wollte war dies eine lustige Truppe aus mehreren Koreanern und einem Deutschen. Die Koreaner liessen es sich natuerlich nicht nehmen, gleich mal eine Flasche Lao-Lao zu ordern, dass ist der traditionelle laotische Schnapps. Und so kamen wir schliesslich auch noch in den Genuss.
Nach dem Abschied habe ich mich noch gefragt, wie diese lustige Truppe mit ihrem Alkoholpegel und in den Tubes bloss wieder lebend nach Vang Vieng kommen wollen... Aber irgendwie haben sie es doch geschafft - zum Glueck.
Auf dem Weg besuchten wir noch kurz ein kleines Dorf der Hmong, einer ethnischen Minderheit in Laos, die es nicht ganz leicht hat. Viele Maenner wurden in den 1960ern von der CIA fuer den Vietnamkrieg rekrutiert und seit dem Rueckzug der US Truppen und der Machtuebernahme der Kommunisten in Laos wurde diese Minderheit verfolgt und viele Menschen getoetet. Daher leben viele der noch in Laos ansaessigen Gruppen abgeschieden in den Bergen des Landes. Weitere Infos dazu gibts z.B. bei Wikipedia.
Die Hoehle war ziemlich lang, und ebenfalls ohne Lampe wenig empfehlenswert. Aus Sorge um unser Highttech-Equipment haben wir die Fotoapparate lieber im trockenen gelassen und somit gibt es an dieser Stelle auch nur Fotos vom schmalen Eingangsbereich der Tham Nam.
Er grillte uns Schaschlik und servierte es mit Reis auf einem Bananenblatt. Leider sagte er uns auf Nachfrage, dass dies kein typisch laotisches Gericht sei, sonderen eher etwas fuer die Touristen... Geschmeckt hat es aber trotzdem!